... geschieden, ... ledig, ... (wieder)verheiratet, ...
Das alte Sprichwort "verliebt, verlobt, verheiratet" stimmt in dieser Einfachheit heute nicht (mehr). Gerne will die konservative Moral uns weiß machen, dass danach nichts mehr zu kommen habe. Schön wäre es wenn es auch der Realität entsprechen könnte. Leider ist dieses aber nicht die gesellschaftliche Wirklichkeit. Vielmehr sind mehr und mehr unterschiedliche Lebens- und Familienkonstellationen zu verzeichnen.
Da wundert es kaum wenn Familienstandsbezeichnungen nicht mehr passen. Ist eine ehedem verheiratet Person ohne Kinder und Unterhaltsansprüche nicht eigentlich aller Verpflichtungen nach ledig? Eine solche Person, wenn frisch verliebt und mit Ehe in Blick nicht eher verlobt? oder müsste die Person geschieden/verlobt schreiben?
Anders nachgefragt, ist eine nach Gesetz ledige Person mit drei Kindern (vielleicht noch Kinder verschiedener Frauen) wirklich aller Verantwortung "ledig". Kein Moralapostel wüde das unterschreiben, der Gesetzgeber erlaubt dieses, fordert es gar. Wer noch nie den Bund der Ehe schloß ist nach dem Gesetz ledig, egal wie viele Kinder die Person hat und sich auf der Lohnsteuerkarte anrechnen lässt.
Eine gescheiterte Ehe bedeutet immer den Makel "geschieden", es sei denn man(n) oder frau rettet sich in eine neue. Die Bezeichnung "Wiederverheiratet" oder gar Wieder-wieder-verheiratet hat der Gesetzgeber in weiser Voraussicht nicht gefordert. Waren es praktische Gründe auf dem Formular, oder konnten sich die Mütter und Väter des Gesetzes eine mehrfache Wiederheirat nicht vorstellen und ein einmaliger Fehltritt möge noch verzeihlich sein. aber selbst in höchsten Regierungkreisen ist eine mehrfache Scheidung und Wiederheirat heute kein Makel mehr. Urteilen möge Gott darüber, ich lasse ich Finger davon.
Vielleicht könnten wir neue Familienstandsbezeichnungen finden: unverheiratet wird allerdings kaum dazugehören, weil dieses schon "un"-Wort ist und damit die Trägerin mit einem Makel versieht. Ledig ist schön, wenn ein Mensch wirklich "solo" und aller Verpflichtungen außer sich gegenüber frei ist.
Bisher fallen mir keine passenden Bezeichnungen ein. Ich bin sicher, dass die Mütter und Väter der Gesetze mit Hilfe der Internet-Gemeinschaft neues schaffen können.
Über Vorschläge dankbar ist,
Adomnan
Dienstag, Juni 14, 2005
Dienstag, Juni 07, 2005
Volks- und Betriebswirtschaftsle(e/h)re ?
Immer wieder findet sind in den Zeitungen und Nachrichtensendungen der Hinweis, dass ein Betrieb Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den sogenannten Vorruhestand schickt. Von humanen Stellenabbau und betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten ist die Rede.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten vielleicht auch noch eine Abfindung, und dann bis zum Renteneintrittsalter nur ein Teil ihres ursprünglichen Salärs.
Für den Betrieb eine saubere Sache. Die Menschen sind von den Kostenstellen verschwunden, das Unternehmen steht besser da. Wir angeblich effektiver und wirtschaftlich agiler; es wird vielleicht auch ein besserer Börsen- und Übernahmekandidat. Die Aktionäre freuen sich.
Schauen wir uns dieses Szenario aber mal von der volkswirtschaftlichen Seite an. Hier türmen sich die (auch betriebswirtschaftlichen) Nachteile.
Der Ausspruch "Armes Deutschland!" sollten wir in diesem Zusammenhang ernst nehmen. Denn wir werden immer ärmer. Weil die Industrie sich auf Kosten der Allgemeinheit saniert. Nur, dieses Allgemeinheit, meint immer nur die zahlende Allgemeinheit, eine immer kleiner werdende Minderheit in diesem Land. Die Soziale Marktwirtschaft, einst das Vorzeigemodell in Deutschland verliert auf Grund des von der Wirtschaft aufgekündigten Generationenvertrages, seinen Wert.
In großer Sorge, bereit zu diskutieren,
Adomnan
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten vielleicht auch noch eine Abfindung, und dann bis zum Renteneintrittsalter nur ein Teil ihres ursprünglichen Salärs.
Für den Betrieb eine saubere Sache. Die Menschen sind von den Kostenstellen verschwunden, das Unternehmen steht besser da. Wir angeblich effektiver und wirtschaftlich agiler; es wird vielleicht auch ein besserer Börsen- und Übernahmekandidat. Die Aktionäre freuen sich.
Schauen wir uns dieses Szenario aber mal von der volkswirtschaftlichen Seite an. Hier türmen sich die (auch betriebswirtschaftlichen) Nachteile.
- Die entlassenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verdienen weniger Geld und sind deshalb - auch mit der z.T. großzügigen Abfindung - eher zum Sparen angeregt. Wer nicht weiß wie es mit der Rente und anderen regelmäßigen Einkommen steht spart sein Geld oder legt es langfristig sicher an.
- Geld wird der (Konsum-)Wirtschaft entzogen
- Einzelhandel und Warenhäuser machen weniger Umsatz
- Dieses Umsatzminus führt dann wieder zu anderen Entlassungen, Kurzarbeit und Frühverrentungen.
- In gleicherweise müssen wir die Steuereinnahmen des Staates ansehen. Jede Frührentnerin und jeder Frührentner zahlt weniger oder gar keine Steuern. Dieses bedeutet ein Steuereinnahmeverlust für den Staat.
- Auch die sozialen Sicherungssysteme (Krankenkassen, Rentenkassen, Pflegekassen, und so weiter) erhalten weniger oder gar keine Beiträge. Die Lasten der dieser Systeme müssen auf immer weniger arbeitende Menschen verteilt werden. Schon jetzt zahlen etwa ein Drittel der Bevölkerung die Kosten für die restlichen zwei Drittel.
- Dass dieser - immer mehr zahlende - Teil der Bevölkerung auch ihr / sein Geld zusammenhält, lässt sich kaum verübeln. Allerdings mit der Folge, das die Spirale immer geht, die Katze sich in den Schwanz beißt.
Der Ausspruch "Armes Deutschland!" sollten wir in diesem Zusammenhang ernst nehmen. Denn wir werden immer ärmer. Weil die Industrie sich auf Kosten der Allgemeinheit saniert. Nur, dieses Allgemeinheit, meint immer nur die zahlende Allgemeinheit, eine immer kleiner werdende Minderheit in diesem Land. Die Soziale Marktwirtschaft, einst das Vorzeigemodell in Deutschland verliert auf Grund des von der Wirtschaft aufgekündigten Generationenvertrages, seinen Wert.
In großer Sorge, bereit zu diskutieren,
Adomnan
Montag, Mai 23, 2005
Ein gerechteres Deutschland?
Wahlen sind auch immer Zeit um nachzudenken. Die Wahl gestern in Nordrhein-Westfalen hat gezeigt, dass Menschen klare Aussage und Visionen bevorzugen. Wie wäre es denn, wenn die Bundesrepublik Deutschland eine solche Vision entwickeln würde.
Unsere Staatsfinanzen sind fast hoffnungslos überzogen und die Bürger trauen sich nicht mit Geldausgeben die Wirtschaft anzukurbeln. "Der Deutsche" spart für schlechte Zeiten. Eigentlich auch eine gute Tugend.
Wir geben viel Geld aus für Bereiche, die nicht mehr aktuell sind, drei Beispiele:
Es wäre an der Zeit, dass die Bundesregierung das 100.000-Dächer-Programm aufgibt und ein "Alle-Dächer-Programm" auflegt. Niedrig-Energie-Häuser müssen bei Neubauten Pflicht werden. Solar-Warmwasser und -Strom-Kollektoren auf allen Dächern (von denkmalgeschützen Häusern abgesehen) müssen Standart sein. Dann kann der Mensch Deutschland aus dem All sehen - auch bei Tage!
Waffenexporte aus Deutschland, dass mit den Worten "Nie wieder Krieg" und "Niemals wieder soll Krieg von Deutschland ausgehen" vor 60 Jahren angetreten ist, sind heute wieder der Schlager auf den Militärmessen weltweit. Können wir denn nur den Tod exportieren? Können wir es nicht sein lassen, dass der "Tod ein Meister aus Deutschland" ist? Von Handfeuerwaffen bis Panzer und Eurofighter. Technisch versiert ist der Tod aus Deutschland. Haben wir nichts gelernt? Konversion und nachhaltige Entwicklungsarbeit sind Zukunfts- und zukunftsschaffende Industrien. Wir müssen hier pro-aktiv investieren.
Die konventionelle Landwirtschaft ist schon lange überholt. Sie produziert Milch- und Weinseen und Getreide- und Fleischberge, die dann wieder subventioniert verscherbelt oder vernichtet werden. Das ist kein vernüftiges Handeln, das ist schon lange keine Bewahrung der Schöpfung, wie sie eigentlich sein sollte. Hier geht der Mammon über alles.
Ziele einer vernünfigen Landwirtschaft sollten sein:
An drei Stellen kann hier viel Geld gespart werden und ein Verbesserung der Lebensqualität in Deutschand erreicht werden. Ein viertes Feld wäre eine gerechte Steuerreform. In Eestland beispielsweise gibt es nur noch einen Steuersatz für alle.
Wie wäre es denn wenn in Deutschland alle, die über einem bestimmten Mindestbetrag verdienen (etwa Sozialhilfe + Steuern + X als Anreiz für Arbeit) 20% Steuern zahlen würden. Es gäbe dann keine Steuersparmodelle, Kosten der Fahrt zur Arbeit, etc., etc. mehr. Allein, so mein Vorschlag, könnten dann noch Kinder ein Grund für Steuerreduzierung sein. (Kindergeld, bliebe selbstverständlich erhalten!). Wie wäre es denn wenn Menschen mit einem Kind 18% zahlen, mit zwei Kindern 16%, mit drei 14%, und so weiter. Dann wären Kinder schon lange kein Grund mehr über die drohende Verarmung zu schimpfen.
Vielleicht ein diskussionswürdiger Vorschlag.
Es grüßt,
Adomnan
Unsere Staatsfinanzen sind fast hoffnungslos überzogen und die Bürger trauen sich nicht mit Geldausgeben die Wirtschaft anzukurbeln. "Der Deutsche" spart für schlechte Zeiten. Eigentlich auch eine gute Tugend.
Wir geben viel Geld aus für Bereiche, die nicht mehr aktuell sind, drei Beispiele:
- Kohleförderung
- Waffenexporte
- Subventionen für die konventionelle Landwirtschaft.
Es wäre an der Zeit, dass die Bundesregierung das 100.000-Dächer-Programm aufgibt und ein "Alle-Dächer-Programm" auflegt. Niedrig-Energie-Häuser müssen bei Neubauten Pflicht werden. Solar-Warmwasser und -Strom-Kollektoren auf allen Dächern (von denkmalgeschützen Häusern abgesehen) müssen Standart sein. Dann kann der Mensch Deutschland aus dem All sehen - auch bei Tage!
Waffenexporte aus Deutschland, dass mit den Worten "Nie wieder Krieg" und "Niemals wieder soll Krieg von Deutschland ausgehen" vor 60 Jahren angetreten ist, sind heute wieder der Schlager auf den Militärmessen weltweit. Können wir denn nur den Tod exportieren? Können wir es nicht sein lassen, dass der "Tod ein Meister aus Deutschland" ist? Von Handfeuerwaffen bis Panzer und Eurofighter. Technisch versiert ist der Tod aus Deutschland. Haben wir nichts gelernt? Konversion und nachhaltige Entwicklungsarbeit sind Zukunfts- und zukunftsschaffende Industrien. Wir müssen hier pro-aktiv investieren.
Die konventionelle Landwirtschaft ist schon lange überholt. Sie produziert Milch- und Weinseen und Getreide- und Fleischberge, die dann wieder subventioniert verscherbelt oder vernichtet werden. Das ist kein vernüftiges Handeln, das ist schon lange keine Bewahrung der Schöpfung, wie sie eigentlich sein sollte. Hier geht der Mammon über alles.
Ziele einer vernünfigen Landwirtschaft sollten sein:
- Konventionelle Landwirtschaft wird auf Null zurückgefahren. Ab sofort keine Subventionen mehr.
- Landwirte werden bei der Umstellung maximal fünf Jahre gefördert, danach keine Subventionen.
- Landwirtschaftliche Flächen, die zu Gunsten des Naturschutzes stillgelegt werden, werden maximal zehn Jahre entschädigt. Sie dürfen 25 Jahre nicht wieder reaktiviert werden und mindestens 50 Jahre nicht in Bauland oder ähnliches verwandelt werden. Ansonsten ist von den Landwirten oder deren Erben die Entschädigung zurückzuzahlen, samt 5% Zinsen pro Jahr.
- Auf den verbleibenden Flächen dürfen nur Pflanzen auf biologische Weise angebaut werden.
- Es dürfen nur gentechnikfreie Pflanzen angebaut und gentechnikfreie Tiere gehalten werden, sowohl in der konventionellen Landwirtschaft, als auch - selbstverständlich - in der ökologischen Landwirtschaft.
An drei Stellen kann hier viel Geld gespart werden und ein Verbesserung der Lebensqualität in Deutschand erreicht werden. Ein viertes Feld wäre eine gerechte Steuerreform. In Eestland beispielsweise gibt es nur noch einen Steuersatz für alle.
Wie wäre es denn wenn in Deutschland alle, die über einem bestimmten Mindestbetrag verdienen (etwa Sozialhilfe + Steuern + X als Anreiz für Arbeit) 20% Steuern zahlen würden. Es gäbe dann keine Steuersparmodelle, Kosten der Fahrt zur Arbeit, etc., etc. mehr. Allein, so mein Vorschlag, könnten dann noch Kinder ein Grund für Steuerreduzierung sein. (Kindergeld, bliebe selbstverständlich erhalten!). Wie wäre es denn wenn Menschen mit einem Kind 18% zahlen, mit zwei Kindern 16%, mit drei 14%, und so weiter. Dann wären Kinder schon lange kein Grund mehr über die drohende Verarmung zu schimpfen.
Vielleicht ein diskussionswürdiger Vorschlag.
Es grüßt,
Adomnan
Dienstag, Mai 10, 2005
Für ein besseres Verkehrssystem
Eigentlich sind alle sich einig, die Straßen sind überlasted und viele Menschen haben Probleme mit ihrer Gesundheit. Die Diskussion um Feinstaub ist da nur ein Symptom. Was liegt also näher als den Öffentlichen Personen-Nah- und Fern-Verkehr auszubauen. Insbesondere der Schienenverkehr kann hier wesentlich erweitert werden. Viele Menschen würden auf die Schiene umsteigen, wenn sie flexibler damit wären. Deshalb ist es notwendig ein Mehr (Herr Mehdorn!) anzubieten:
- Der SchienenNAHverkehr (ÖPNV) sollte im 10-Minuten-Rhythmus fahren.
- Der SchienenFERNverhehr (ÖPFV) sollte im 15 Minuten-Rhythmus fahren. Dann kann mensch auch einfach so zum Bahnhof gehen und in den nächsten Zug einsteigen. Bei Wartezeiten und Versprätungen, verlieren die Reisenden kaum Zeit. Eine Viertelstunde früher oder später am Ziel ist (fast) nicht der Rede wert. Aber eine oder mehrere Stunden durch den gegenwärtigen Stundentakt, ist manchesmal geschäfts- und/oder partnerschaftsschädigend.
- Die Konkurrenz auf der Schiene muss gefördert werden. Es reicht nicht, dass die Deutsche Bahn kleine Strecken an ConneX abgibt und mit überhöhten Trassenpreisen die Konkurrenz vertreibt. Schließlich belebt die Konkurrenz das Geschäft.
- Schienen sollten nicht rückgebaut, sondern mehr und mehr Orte in Deutschland (wieder) an das Schienennetz angeschlossen werden. So sehr ich die Schnellfahrstrecken schätze, so sehr müssen sie S-Bahn- und Lokal-Bahn-Strecken ausgebaut und erweitet werden. Auch hier gilt mindestens der 15 Minuten-Takt.
- Das größte Transport und Umweltproblem auf Deutschlands Straßen ist sicherlich der GüterFERNverkehr. Hier die Forderung: Güter und ihre LKWs auf die Schiene
- Transit durch Deutschland (und darüberhinaus) muss von der Straße auf die Schiene. Verladebahnhöfe mit Stundentakt an jeden für LKW zulässigen Grenzübergang.
- Jeder Transport über 300 Kilometer gehört auf die Schiene. Maximal dürfen vom Verlade- und zum Entladeort 100 Kilometer mit Lastkraftwagen gefahren werden.
- Betriebe müssen konsequent (wieder) an die Schiene angeschlossen werden. Auch hier gilt Konkurrenz belebt das Geschäft.
- So wie es Schnellfahrstrecken für den Personenverkehr gibt, sollte es auch welche für den Güterverkehr geben. Schon bei Tempo 160 ist die Bahn doppelt so schnell wieder der LKW. Bei 240 gar dreimal.
- Das Fahrrad gehört hier im weitesten Sinne mit zum Nahverkehr. Eine flexible Mitnahmereglung im schienengebundenen Verkehr ist für den Erfolg einfach notwendig.
- Die Verbindung von Schiene und Carsharing (Stadtmobil, Carramba, DB Carsharing, ...) erhöht die Flexibilität der Menschen und vermindert den Gestank in unseren Städten. Jede Bahn-Card eine Carsharing-Anmeldung.
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